
Einer aktuellen Umfrage nach fürchtet sich ein Drittel der Menschen vor schweren Augenerkrankungen bis hin zur Erblindung – und das nicht ohne Grund. In Deutschland leben etwa 1,2 Millionen Menschen, die Sehbehindert oder Blind sind. Davon sind 52 Prozent Menschen über 75 Jahre. Zum Welttag des Sehens am 10. Oktober 2024 betont das Kuratorium Gutes Sehen, wie wichtig gutes Sehvermögen und rechtzeitige Vorsorge ist, um Selbstständigkeit und soziale Kontakte zu erhalten, vor allem für Menschen über 75.
Altersblindheit auf dem Vormarsch
Altersbedingte Augenerkrankungen wie die Makuladegeneration, Grauer Star (Katarakt) und Grüner Star (Glaukom) sind die häufigsten Ursachen für einen Verlust der Sehkraft, insbesondere bei älteren Menschen über 75. Mit der steigenden Lebenserwartung wird die Zahl der Betroffenen in den kommenden Jahren weiter ansteigen. „Da etwa 90 Prozent unserer Sinneswahrnehmungen über die Augen aufgenommen werden, ist gutes Sehen essenziell, um im Alter mobil, selbstständig und sozial eingebunden zu bleiben“, erklärt Kerstin Kruschinski vom Kuratorium Gutes Sehen.
Lebensstil und Vorsorge zählen auch für Menschen über 75

Ab 40 nimmt die Sehleistung üblicherweise langsam ab. Um mögliche Sehprobleme frühzeitig zu erkennen, sollten die Augen alle zwei Jahre untersucht werden. Leider steigt im Laufe des Lebens auch das Risiko für Augenerkrankungen, die für drei Viertel aller neuen Erblindungsfälle verantwortlich sind. Ab 60 Jahren wird deshalb empfohlen jedes Jahr eine umfassende Augenuntersuchung zu machen. „Regelmäßige Sehtests sind wichtig, da Früherkennung die Chance bietet, rechtzeitig gegenzusteuern und die Sehkraft so gut wie möglich zu erhalten“, erklärt Kerstin Kruschinski. Einige Augenoptiker bieten Hausbesuche für Menschen mit eingeschränkter Mobilität an. Andere betreuen Senioren-Wohnheime, um diesen Personen eine umfassende Vorsorge zu ermöglichen. Auch ein gesunder Lebensstil legt schon früh die Basis, um die Sehkraft im Alter zu erhalten. Eine ausgewogene Ernährung, der Verzicht auf Nikotin, UV-Schutz und weniger Bildschirmzeit tragen wesentlich zur Vorbeugung von Augenkrankheiten bei.
Schlechtes Sehen führt zu Isolation
Gerade für ältere Menschen bedeutet der Erhalt der Sehkraft nicht nur die Bewahrung der Lebensqualität, sondern auch den Schutz vor Vereinsamung. Gut 17 Prozent der über 65-Jährigen und über 23 Prozent der über 80-Jährigen in Deutschland leiden unter Einsamkeit. Gutes Sehen hingegen fördert soziale Kontakte, Hobbys und die aktive Teilnahme am Leben. Einschränkungen können hingegen zu Isolation führen. Die Betroffenen fühlen sich vor allem beim gehen unsicher. Alltagsaufgaben werden nur schwer bewältigt. „Die Augen sind das Tor zur Welt, und gute Sehkraft ist der Schlüssel zu Selbstständigkeit und Aktivität“, erklärt Kruschinski.
Sehhilfen erleichtern das Leben bei Low Vision
Sehdefizite lassen sich in den meisten Fällen gut mit Brillen korrigieren. Moderne High-Tech-Lösungen bieten auch bei stärkeren Sehschwächen visuell ansprechende Optionen. Dicke Gläser oder optische Verzerrungen sind dank fortschrittlicher Technologie meist Vergangenheit. Schwieriger wird es, wenn die Sehkraft unter 30 Prozent fällt, in der Fachsprache als „Low Vision“ bezeichnet. Jetzt kommen spezielle Hilfsmittel wie Lupen, Bildschirmlesegeräte, Fernrohrbrillen oder elektronische Lesegeräte zum Einsatz, die effektive Unterstützung bieten. In den meisten Fällen übernehmen Krankenkassen einen Teil der Kosten. Zu Beratung und Sehtest dürfen Sie gerne online ein Termin vereinbaren oder während der Öffnungszeiten bei HEADRIX optik vorbei schauen.